Nicht vergessen: Unser Immunsystem braucht Mangan!
Unser Körper braucht ständig Wasser und Nährstoffe, zum Beispiel für die Energieherstellung und den Aufbau oder Ersatz untergegangener Zellen. Die Eiweiße verwendet der Körper hauptsächlich für den Körperbau, die Kohlenhydrate und Fette dienen in erster Linie als Brennstoff für die Energiegewinnung. Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette alleine genügen jedoch nicht. Der Körper braucht für seinen Stoffwechsel auch Vitamine und Mineralien.
Ohne Vitamine und Mineralstoffe bliebe das Immunsystem schwach
Mineralien sind am Aufbau von Knochen, Zähnen, Bindegewebe, Zellen, Enzymen, Hormonen und des Blutfarbstoffs Hämoglobin beteiligt. Es gibt über 20 solcher Elemente, ohne die wir Menschen nicht wachsen, hören, riechen, schmecken oder beispielsweise Nachwuchs bekommen könnten. Ohne Vitamine und Mineralstoffe käme die Blutbildung zum Stillstand, das Immunsystem bliebe schwach und Giftstoffe würden im Körper bleiben.
Die Versorgung mit Mineralstoffen ist in Deutschland nicht immer optimal
Eigentlich ist eine ausreichende Zufuhr an Mineralstoffen über eine normale, vollwertige Ernährung mit Fisch, Fleisch, Gemüse, Salat, Milchprodukten und Vollkornprodukten gewährleistet. Dennoch ist trotz des Riesenangebots an Nahrungsmitteln hierzulande die Mineralstoffversorgung nicht immer optimal. Einseitige Ernährung, industriell behandelte und falsch zubereitete Kost sowie die allgemeine Mineralstoffverarmung der Ackerböden bewirken, dass der Körper immer weniger lebensnotwendige Mineralstoffen durch die Nahrung erhält.
Dazu kommt, dass viele Menschen zu wenig vollwertige Kost essen, stattdessen öfter mal zu Feingebäck, Nudeln, Weißbrot und Süßigkeiten greifen. Starke Mineralstoffverluste treten insbesondere bei radikalen Schlankheitskuren und bei Missbrauch von Abführmittelmitteln auf. Auch durch starkes Schwitzen, Erbrechen, Durchfall und einige Medikamente gehen Mineralstoffe verloren.
Ein Mineralstoffmangel wird oft erst bei hohen körperlichen und psychischen Belastungen deutlich
Bekommt der Mensch zu wenig lebenswichtige Mineralstoffe, läuft der Stoffwechsel zwar weiterhin ohne Störungen, allerdings stehen bei hoher körperlicher oder psychischer Belastung nicht mehr genügend Reserven des Stoffs zur Verfügung, sodass sich Störungen aller Art zeigen können: Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen, Nervosität, Infektanfälligkeit, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, schlechte Wundheilung, Haarausfall, schlechte Zähne, brüchige Nägel und Blutarmut – um nur einige zu nennen.
Mangan spielt bei vielen Stoffwechselvorgängen eine wichtige Rolle
Einer dieser lebenswichtigen Mineralstoffe ist Mangan. Mangan spielt für das Immunsystem und bei vielen Stoffwechselvorgängen eine wichtige Rolle, etwa im Blutzuckerstoffwechsel, im Cholesterinstoffwechsel und für eine normale Knochenentwicklung. Ein Mangel an Mangan hemmt den Einbau von Kalzium in Knochen und Zähne, sodass auch Knochenmißbildung mit einer Störung des Manganhaushaltes in Verbindung stehen können. Viele Allergiker und Asthmatiker haben einen Manganmangel, ebenso Diabetiker.
Der tägliche Bedarf an Mangan beträgt rund zwei bis fünf Milligramm. Manganreiche Lebensmittel sind Vollkornprodukte wie Brot, Weizenkeime, Haferflocken, Hirse und Reis, aber auch Hülsenfrüchte, Leinsamen und Nüsse sowie grünes Blattgemüse und dunkle Beeren Heidelbeeren oder Trockenpflaumen. Auch Kaffee ist eine gute Quelle für Mangan.
- Kehl-Fie T.E. et al.; Nutritional immunity beyond iron: a role for manganese and zinc. Curr. Opin. Chem. Biol. 2010; 14: 218-224
- Haase, H., Innate Immune Cells Speak Manganese; Immunity 48, April 17, 2018 ª 2018 Elsevier Inc.